Informationen zu Radon

Ursprung und Vorkommen

Das natürliche radioaktive Gas Radon ist ein Zerfallsprodukt von Uran, das in vielen Gesteinsformationen der Schweiz in geringen Mengen vorkommt. Folglich ist Radon vielerorts im Boden vorhanden und gelangt aufgrund seines gasförmigen Zustandes an die Erdoberfläche. Die vom Bundesamt für Gesundheit BAG veröffentlichte Radonkarte zeigt die geographische Verbreitung in der Schweiz. Die Radonbelastung in der Schweiz  ist vor allem in den alpinen Regionen und im Jura gross.

Bild: Radonkarte der Schweiz, Wahrscheinlichkeit den Referenzwert zu überschreiten in %. © BAG

Referenzwert

Auf der Basis von epidemiologischen Studien errechnete das Bundesamt für Gesundheit BAG die Anzahl  der durch Radon verursachten Lungenkrebs-Todesfälle in der Schweiz auf 200 – 300 pro Jahr. In der Schweiz ist Radon für ca. 60% der Strahlenbelastung der Bevölkerung verantwortlich. Infolge seiner Eigenschaften ist Radon heute international als Schadstoff anerkannt. Deshalb gelten für Radon in Raumluft Referenz- und Schwellenwerte (Radon-Info BAG).

In der Schweiz gilt ab 01.01.2018 ein Referenzwert für Wohnräume, Schulen/Kindergärten und Arbeitsplätze von 300 Bq/m3 und ein Schwellenwert von 1000 Bq/m3 für radonexponierte Arbeitsplätze. (Strahlenschutzverordnung StSV, Art. 155 und Art. 156).

Eigenschaften und Messung

Radon (222 Rn) ist ein radioaktives, farb- und geruchloses Edelgas. Es ist ein alpha-Strahler mit einer Halbwertszeit von 3.8 Tagen und zerfällt zum metallischen Tochterisotop Polonium (218 Po). Dieses ist ebenfalls ein alpha-Strahler mit einer Halbwertszeit von 3 Minuten und zerfällt weiter zum metallischen, ebenfalls radioaktiven Blei (214 Pb). Gesamthaft betrachtet ist Radon ein Glied in der Uran-Radium-Zerfallsreihe.

Die Radon-Aktivitätskonzentration lässt sich aufgrund der radioaktiven Zerfälle mit einem entsprechenden Gerät messen. Die Masseinheit ist Becquerel/m3, was der Anzahl der radioaktiven Zerfälle pro Sekunde und pro m3 entspricht.